Das Gewohnheitsrecht zwischen einzelnen Grundstücksnachbarn spielt eine wichtige Rolle bei der Regelung von Streitigkeiten und Beziehungen zwischen benachbarten Grundstücken. Es bezieht sich auf die langjährige, ununterbrochene und allgemein akzeptierte Praxis, die zwischen den Nachbarn in Bezug auf die Nutzung und Pflege ihrer Grundstücke entstanden ist.

Das Gewohnheitsrecht kann verschiedene Aspekte abdecken, wie zum Beispiel das Recht auf Durchgang über das Nachbargrundstück, das Recht auf Nutzung von gemeinsamen Grenzen oder das Recht auf bestimmte Arten der Nutzung des eigenen Grundstücks, die im Laufe der Zeit etabliert wurden.

In vielen Rechtsordnungen wird das Gewohnheitsrecht als ergänzende Quelle des Rechts betrachtet, wenn keine spezifischen gesetzlichen Bestimmungen vorhanden sind. Es kann auch als Beweismittel in rechtlichen Auseinandersetzungen dienen, um zu zeigen, dass bestimmte Handlungen oder Nutzungsweisen zwischen den Nachbarn über einen längeren Zeitraum hinweg akzeptiert wurden.

Das Gewohnheitsrecht kann je nach Rechtsordnung unterschiedlich interpretiert und angewendet werden. In einigen Fällen kann es durch ausdrückliche vertragliche Vereinbarungen oder gesetzliche Bestimmungen außer Kraft gesetzt werden.